Down the rabbit hole – Verschwörungsideologien: Basiswissen und Handlungsstrategien
Die Corona-Pandemie bezeichnet eine Krise globalen Ausmaßes, die für uns alle neu, unkalkulierbar und beängstigend ist. Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein, und niemand kann vorhersehen, wann und wie wir aus dieser Umbruchsituation als Weltgesellschaft hervorgehen werden. Da wir es mit so vielen neuen Problemen zu tun haben, lassen eindeutige, haltgebende Antworten auf sich warten. Gerade in solchen Phasen haben Verschwörungserzählungen Hochkonjunktur. Diejenigen, die ohnehin schon an sie geglaubt haben, fühlen sich in ihrer Weltsicht bestätigt und nutzen den gesellschaftlichen Raum, der sich ihnen öffnet. Andere suchen eine schnelle Entlastung von der starken Verunsicherung, die mit der Angst vor Virus, Isolation und wirtschaftlichen Folgen einhergeht, und begeben sich deswegen in die scheinbar tröstenden Arme der Verschwörungsideologien.
Viele Verschwörungserzählungen, die uns im Alltag, beim Weihnachtsessen mit der Familie oder im Internet, begegnen, scheinen zunächst harmlos. Diejenigen, die sie verbreiten, werden häufig als „verrückt“ oder „eigen“ wahrgenommen. Da ist der in der Kita sehr beliebte Vater, der sich beim Elternabend vehement gegen Impfungen ausspricht, da seiner Ansicht nach die großen Pharmaunternehmen damit die Menschen krank machen. Oder die Tante, die bei Familienfesten gerne über „die da oben“ als „Volksverräter“ schimpft und behauptet, die Bundesrepublik sei eine Diktatur. In dem Punkt ist sie sich wiederum einig mit dem Cousin, der zudem findet, man werde ja wohl noch Israel kritisieren dürfen, ohne gleich mundtot gemacht zu werden …