Radikalisierungstendenzen reichen inzwischen bis in die Mitte der Gesellschaft. Das spüren auch die Wohlfahrtsverbände. Unter dem Deckmantel vermeintlichen sozialen Engagements versuchen Rechtsextreme, für ihre Ideologie zu werben. Damit werden auch Mitarbeiter(innen) sowie Ehrenamtliche der Wohlfahrtspflege konfrontiert.
Immer wieder begegnen uns im Alltag rassistische Einstellungen und diskriminierende Verhaltensweisen. Gerade für Mitarbeiter(innen) sowie Ehrenamtliche der Wohlfahrtspflege ist es deshalb wichtig, rechtsextreme Argumentationsmuster früh zu erkennen und ihnen aktiv entgegenzutreten. Die Wohlfahrtsverbände stehen für Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten: Respekt, Solidarität, Toleranz und Chancengleichheit. Mit zahlreichen Initiativen und Projekten leben sie Demokratie und setzen klare Zeichen gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit.
Sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten zeigen
Eine Handreichung der Wohlfahrtsverbände sensibilisiert für die Herausforderungen im Umgang mit Rechtsextremismus und gibt konkrete Hilfestellungen.
Eine rechte Szene hat es Deutschland immer gegeben. Doch seit den 1990er Jahren hat sich der rechte Rand zugleich radikalisiert, verbürgerlicht und verbreitert. Hinzugekommen ist ein weiteres Modernisierungsphänomen, der Rechtspopulismus. Dieser versucht verstärkt an konservative und bürgerliche Strömungen anzuknüpfen. Es bleibt der Kern der Rechten: Eine Ideologie der Ungleichwertigkeit. Neu ist die Dynamik rassistischer Einstellungen, die aus der Mitte der Gesellschaft kommt.
Wohlfahrtsverbände setzen sich anwaltschaftlich für sozial benachteiligte und von Ausgrenzung bedrohte Menschen ein. Sie müssen daher in der Auseinandersetzung mit den Rechten eine klare Haltung zeigen und sich konsequent gegen jegliche Diskriminierung einsetzen. Das bedeutet, die Auseinandersetzung mit rechtsextremen und -populistischen Entwicklungen ist ein wichtiger Teil der sozialen Arbeit.
Geschildert werden auch konkrete Situationen mit Antisemitismus oder Rassismus in verschiedenen Feldern der sozialen Arbeit sowie die jeweiligen Handlungsmöglichkeiten, wie sich Fachkräfte und Ehrenamtliche verhalten sollten.